Über das Malen

 

Es macht mir ganz besondere Freude, in meinen Bildern die feine Linie oder Brücke zu finden, auf der Realismus und Abstraktion eine Chance haben, sich zu begegnen. So, als stünde man an einer Wegkreuzung und hat die Freiheit, jede Richtung einzuschlagen.

Eines meiner liebsten Malobjekte ist Wasser. Ich kann es gar nicht so oft malen, wie es mir neue Eindrücke vermittelt. Ich hatte das Glück, für acht Jahre in einem Haus am Meer zu leben und verbrachte jeden Tag Stunden damit, die Wellen zu beobachten wie sie heranrollen und krachend auf den Strand treffen.

Wasser ist Leben, und hat eine Dynamik in sich selbst,. Manchmal ist es wild und dunkel, dann wieder glatt wie ein Spiegel. Ich liebe es, wenn die Sonne darauf scheint und das Licht durch die Wellen flirrt. Es ist, als würde das Licht flüssig werden, und erscheint in immer wieder wechselnden Farben und Formen. Realistisch und abstrakt im gleichen Moment.

 „Wasser ist Leben, und es hat eine Dynamik in sich selbst.“

Ich liebe mein Leben hier an der Sunshine Coast BC. mit all den verschiedenen Menschen von überall her, mit den wunderschönen Stränden und den wilden, undurchdringlichen Regenwäldern. Am meisten liebe ich diese tiefe, lebendige Stille die hier herrscht. Es ist so still hier, dass man es hören kann.

Ich arbeite mit Ölfarben und widme der Planung und Ausführung eines Bildes viel Zeit. Der Prozess ist langwierig, und ich male nur ungefähr 15 Bilder im Jahr.

Wenn ich im Studio bin, verlangsamt sich die Zeit für mich. Mit dem handwerklichen Teil des Malprozesses erarbeite ich mir eine Phase der inneren Einkehr. Alles um mich herum wird dann ruhig und still. Ich kann meinen Atem beobachten und bin fähig, meine Gedanken und Gefühle in einer meditativen Weise reflektieren.

Der für mich schönste, aber auch herausforderndste Aspekt des Malens ist es, an dem Platz der Stille anzukommen, wo ich dem Bild zuhören und wahrnehmen kann, wozu es mich auffordert. Jeder Pinselstrich liefert dann die Blaupause für den nächsten. Ich vertraue meiner Intuition immer tiefer bis der Punkt kommt, an dem das Bild die Führung übernimmt und mir zeigt, was ich zu tun habe. Damit lässt es mich zum Beobachter werden, und ich kann zusehen, wie es sich vor meinen Augen entwickelt.

Meine größte Hoffnung ist es, dass meine Bilder dem Betrachter die Freude, den Frieden und die Freiheit weitergeben, die ich beim Malen empfinde.

 

Josefa Fritz Barham

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